26. Juli 2021

Wie viel kostet eine Wohngebäudeversicherung?

Die Wohngebäudeversicherung ist eine der wichtigsten Absicherungen für Immobilienbesitzer. Denn sie leistet, wenn ein Gebäude durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und wahlweise Elementargefahren beschädigt oder zerstört wird. Damit schützt sie die finanzielle Existenz der Eigentümer und ermöglicht ihnen, ihre Immobilie nach einem Schaden zu reparieren oder wiederaufzubauen. Doch hat diese wertvolle Absicherung auch ihren Preis. Nachfolgend erfahren Sie, wie viel eine Wohngebäudeversicherung kostet und wie sich die Prämie senken lässt.

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Die Wohngebäudeversicherung

Ein Sturm fegt die Ziegel vom Dach und umherfliegende Äste beschädigen die Fassade. Austretendes Leitungswasser zerstört das Mauerwerk oder ein Brand macht die Immobilie unbewohnbar. Bei all diesen Schäden bietet eine Wohngebäudeversicherung Schutz. Denn sie bezahlt die Reparaturkosten oder stellt die finanziellen Mittel zur Verfügung, um ein gleichwertiges Gebäude wiederaufzubauen. Damit gehört diese Absicherung zu den wichtigsten Versicherungen für jeden Hauseigentümer.

Leistungen

2019 kam es zu Schäden an Gebäuden in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Die meisten Schäden wurden durch Hagel und Sturm verursacht. Doch auch Brände und Leitungswasserschäden sind keine Seltenheit. In diesen Fällen kommt die Wohngebäudeversicherung für die Beschädigungen an dem Gebäude und seinen festen Bestandteilen auf. Dazu gehören auch Markisen, Antennen und sogar Einbauküchen. Außerdem fest verlegte Fußböden, sanitäre Anlagen und Treppenlifte. Auch Nebengebäude wie Garagen, Carports, Geräteschuppen und Gartenhäuser können versichert sein.

Optional lässt sich das Gebäude gegen Elementargefahren absichern. Diese lohnt sich vor allem dann, wenn die Immobilie aufgrund ihrer Lage oder Bauweise durch Naturgewalten bedroht ist. Dazu gehören:

  • Erdbeben
  • Erdrutsch und Erdsenkung
  • Lawinen
  • Überschwemmung und Starkregen
  • Vulkanausbruch

Wie viel kostet eine Wohngebäudeversicherung?

Wie viel eine Wohngebäudeversicherung kostet, lässt sich nicht pauschal beziffern. Der Beitrag ist von verschiedenen versicherungs- und objektspezifischen Merkmalen abhängig. Die Bauweise der Immobilie wirkt sich genauso auf die Prämie aus wie der gewünschte Versicherungsumfang.

Eine Basisabsicherung gibt es bereits für wenige Euro im Monat. Allerdings bieten diese Tarife keinen ausreichenden Versicherungsschutz für die Immobilie. Eine gute Wohngebäudeversicherung kostet je nach Objekt zwischen 200 und 400 Euro im Jahr. Für eine Doppelhaushälfte oder einen Bungalow kann der Beitrag auch weniger als 200 Euro betragen.

Hinweis: Die Kosten für eine Wohngebäudeversicherung variieren stark. Abhängig ist die Prämie nicht nur vom Objekt und den versicherten Leistungen, sondern auch vom gewählten Versicherer. Denn jede Gesellschaft kalkuliert das individuelle Risiko selbst. Außerdem wirkt sich das regionale Risiko für Naturgefahren auf die Prämie aus. So gibt es erhebliche Unterschiede je nach Wohnort. Daher lohnt es sich, verschiedene Anbieter zu vergleichen.

Die wichtigsten Kostenfaktoren im Überblick

Die folgenden Faktoren nehmen einen maßgeblichen Einfluss auf die Kosten für eine Wohngebäudeversicherung:

  • Versicherungssumme

Die Versicherungssumme definiert den Wert, den die Kunden im Schadensfall maximal erhalten. Versichert ist im Regelfall der Neuwert des Gebäudes. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, die Summe zu ermitteln:

Gleitender Neuwert: Mit dieser Wertermittlung wird die Versicherungssumme des Gebäudes an die allgemeine Wertentwicklung angepasst. Dabei errechnet der Versicherer, was das Gebäude theoretisch im Jahr 1914 gekostet hätte. Im Falle eines Schadens wird der Baupreisindex herangezogen, der jedes Jahr neu festgelegt wird. Damit entspricht die Erstattung den tatsächlichen Kosten.

Wohnflächentarif: Hierbei gibt es keine Versicherungssumme, sondern eine Höchstentschädigungsgrenze. Diese ermittelt sich anhand der Größe und Ausstattung des Hauses. Es findet keine Anpassung an die Baukosten statt.

Wertgutachten: Bei dieser Variante ermittelt ein Gutachter den Wert des Gebäudes. Auch bei dieser Wertermittlung passt die Gesellschaft die Versicherungssumme nicht an die Wertentwicklung und Baupreise an.

  • Standort

Der Standort der Immobilie nimmt einen entscheidenden Einfluss auf die Kosten für eine Wohngebäudeversicherung. Denn in Gebieten mit einem hohen Schadensaufkommen zahlen die Versicherten einen höheren Beitrag als in Regionen, in denen weniger Schäden gemeldet werden. Entscheidend ist dies auch für die Elementarschadenversicherung. Wer in der Nähe von Gewässern wohnt, muss mit einem höheren Beitrag für die Absicherung von Elementargefahren rechnen.

  • Größe, Ausstattung und Nutzung

Umso größer das Haus, desto höher ist die Prämie. Doch auch die Ausstattung wirkt sich auf die Kosten der Wohngebäudeversicherung aus. So können beispielsweise Schwimmbäder, ein ausgebautes Dachgeschoss und eine Unterkellerung eine höhere Prämie hervorrufen. Auch die Nutzung nimmt einen Einfluss auf die Kosten. So wird eine gewerbliche Nutzung in der Gebäudeversicherung berücksichtigt. Macht der gewerbliche Anteil mehr als 50 Prozent der Gesamtfläche aus, muss zudem eine Gewerbeversicherung für das Haus abgeschlossen werden.

  • Leistungsumfang

Umso umfangreicher die Absicherung, desto teurer fällt die Prämie aus. Standardmäßig sind die Gefahren Feuer, Leitungswasser, Blitzschlag, Sturm, Hagel, Explosion und Implosion sowie Überspannung versichert. Wer weitere Risiken wie Elementargefahren über die Wohngebäudeversicherung absichern möchte, muss einen Beitragszuschlag in Kauf nehmen.

So lassen sich die Kosten für eine Wohngebäudeversicherung senken

Wie viel eine Wohngebäudeversicherung kostet, ist von individuellen Faktoren abhängig. Doch gibt es einige Möglichkeiten, den Beitrag teilweise zu senken.

  • Selbstbeteiligung: Durch den Einschluss einer Selbstbeteiligung sinkt die Prämie. Allerdings ist zu prüfen, ob sich die Kostenersparnis auch tatsächlich lohnt, wenn im Schadensfall ein Teil der Rechnung selbst bezahlt werden muss.
  • Rabatte: Einige Versicherer der Wohngebäudeversicherung gewähren Rabatte. Beispielsweise für Neubauten oder wenn bestimmte Sicherungsmaßnahmen getroffen wurden. Es kann sich lohnen, Anbieter zu vergleichen und gezielt nach Versicherern zu suchen, die passende Nachlässe vorsehen.
  • Zahlweise: Am günstigsten ist die jährliche Zahlweise. Wer den Beitrag monatlich oder vierteljährlich zahlt, muss mit einem Zuschlag von bis zu 15 Prozent rechnen.
  • Laufzeit: Durch eine längere Vertragslaufzeit reduziert sich die Prämie der Wohngebäudeversicherung. Am preiswertesten ist eine Vertragsdauer von mindestens drei, besser noch fünf Jahren. Auch bei einer fünfjährigen Laufzeit lässt sich der Tarif nach drei Jahren kündigen.
  • Mehrere Versicherungen bei einem Anbieter: Viele Gesellschaften gewähren einen sogenannten Bündelnachlass, wenn die Kunden mehrere Verträge bei ihnen abschließen. Wer zusätzlich eine Hausrat-, Glas- und Privathaftpflichtversicherung abschließen möchte, sollte sich ein Angebot für alle Absicherungen einholen.

Günstig und gut versichert: Jetzt beraten lassen

Eine Wohngebäudeversicherung ist eine der wichtigsten Absicherungen für Immobilienbesitzer. Denn sie schützt den Eigentümer vor teuren Kosten bei Schäden am Gebäude. Eine umfassende Versicherung ist damit unerlässlich. Doch ein guter Versicherungsschutz und hohe Leistungen wirken sich auch auf den Beitrag aus und können zu teuren Kosten für eine Wohngebäudeversicherung führen. Als Versicherungsexperten sind wir Ihnen gerne behilflich, Ihre Immobilie richtig zu versichern. Wir unterstützen Sie dabei, einen Tarif mit einem guten Schutz zu einem angemessenen Beitrag zu finden.

Ein Beitrag der versifair-Redaktion