Die Hausratversicherung schützt das eigene Hab und Gut vor einer Vielzahl an Gefahren. Sie leistet, wenn Diebe nach einem Einbruch Schmuck oder Elektronik stehlen. Aber auch bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Damit stellt sie eine der wichtigsten Versicherungen dar, um das Hab und Gut zu schützen. Doch wann sollte man eine Hausratversicherung abschließen?
Häufig wird angenommen, die Hausratversicherung ist nur bei teurem Eigentum sinnvoll. Doch benötigt es keine Designermöbel, damit sich die Absicherung lohnt. Eine Hausratversicherung sollte man abschließen, wenn der Neuwert des Hausrats so hoch ist, dass ein Komplettverlust zu finanziellen Schwierigkeiten führt.
Vielen Menschen ist nicht klar, wie wertvoll ihr Hab und Gut ist. Doch betrachten sie nur einen Raum, für den sie das gesamte Inventar neukaufen müssten, kommen Tausende Euro zusammen. Am Beispiel eines Wohnzimmers können sich die Kosten für Couch, Fernseher und Zubehör, Schränke und Kleinteile schnell auf 5.000 Euro und mehr summieren. Würden sie ihr gesamtes Eigentum verlieren, zum Beispiel durch einen Brand, müssten sie das Inventar in jedem einzelnen Raum ersetzen.
Im Schadensfall erstattet die Hausratversicherung die beschädigten oder gestohlenen Gegenstände zum Neuwert. Das bedeutet, der Kunde erhält die Summe, die er benötigt, um den Schaden zu ersetzen. Maximal bis zu vereinbarten Versicherungssumme. Er kann also Möbel, Geräte und Kleinteile in selber Menge und gleicher Qualität kaufen, wie er zuvor besaß.
Über eine Hausratversicherung lassen sich Wertsachen wie teure Uhren, Schmuck und Antiquitäten versichern. Dabei gelten jedoch begrenzte Versicherungssummen und besondere Auflagen. Mitunter müssen die Wertgegenstände in einem zertifizierten Tresor gelagert sein. Bei vielen Gesellschaften lässt sich die Entschädigungsgrenze bedarfsgerecht anpassen.
Sollte der Versicherungsschutz der Hausratversicherung nicht ausreichen, ist eine spezielle Wertsachenversicherung notwendig. Diese ist allerdings teurer als eine Hausrat-Police und gilt nicht für das weitere Inventar.
Verzichtbar ist die Hausratversicherung am ehesten für Personen, die kein teures Eigentum besitzen. Doch ist dabei zu berücksichtigen, dass sie im Falle eines Schadens auch nicht abgesichert sind. Sollte ihr gesamter Besitz zerstört werden, müssen sie dennoch die Mittel aufbringen, um diesen zu ersetzen. Auch wenn die Einrichtung nur einen geringen Wert hatte, kann sich der Bedarf summieren und zur finanziellen Belastung werden. Zu bedenken ist außerdem, dass mit einer kleinen Wohnung und wenig Besitz der Beitrag für die Hausratversicherung entsprechend günstig ist.
Kinder von Versicherten, die aufgrund eines Studiums oder einer Ausbildung aus dem Haus der Eltern ausziehen, können weiterhin über deren Hausrat versichert sein. Und zwar solange, wie sie keinen eigenen Hausstand gründen. Ziehen sie in ein Zimmer im Wohnheim, besteht innerhalb dieses Raumes Versicherungsschutz über die Hausratversicherung der Eltern. Allerdings mit einer begrenzten Versicherungssumme von 10.000 bis 20.000 Euro, je nach Anbieter. Sie benötigen somit keine eigene Versicherung, bis sie ihren eigenen Hausstand gründen.
Viele Mieter stellen sich die Frage, ob sie eine Hausratversicherung brauchen. Dabei herrscht häufig Unklarheit, ob der Vermieter für die Versicherung verantwortlich ist. Als Eigentümer des Gebäudes sichert er die Immobilie mit einer Wohngebäudeversicherung ab. Diese greift aber nur bei Schäden am Haus und seinen Bestandteilen. Nicht, wenn der darin befindliche Hausrat beschädigt wird. Dafür muss eine Hausratversicherung abgeschlossen werden. Und die Zuständigkeit dafür liegt beim Mieter. Er muss sich selbst um die Absicherung seines Eigentums kümmern.
Generell sollten Mieter mit Beginn des Umzugs eine Hausratversicherung abschließen. Denn sobald die ersten Möbel in der Wohnung untergebracht sind, besteht das Risiko für Schäden. Somit sollte der Versicherungsschutz am Tag des Umzugs beginnen.
Auch wenn es häufig von den Vermietern gefordert wird, ist die Hausratversicherung keine Pflicht für Mieter. Sie können selbst entscheiden, ob sie eine Police abschließen. Selbiges gilt für die Privathaftpflichtversicherung. Diese deckt Schäden an gemietetem Eigentum ab. Daher fordern zunehmend mehr Vermieter den Nachweis über einen entsprechenden Versicherungsschutz. Doch weder die Privathaftpflicht noch die Hausrat stellen eine Pflichtversicherung für Mieter dar, auch wenn beide Absicherungen zu empfehlen sind.
Ob sich der Abschluss einer Hausratversicherung lohnt, muss individuell betrachtet werden. Doch empfiehlt sich die Absicherung in den meisten Fällen. Denn das eigene Hab und Gut lässt sich bereits für einen kleinen Monatsbeitrag gegen eine Vielzahl an Gefahren absichern.
Auch wenn die Hausrat weder für Mieter noch für Eigentümer eine Pflichtversicherung ist, stellt sie eine sinnvolle Absicherung dar. Denn sie schützt ihre Versicherten gegen die finanziellen Folgen bei Verlust oder Beschädigung des Inventars durch eine Vielzahl von Gefahren.
Als Versicherungsexperten beantworten wir gerne alle Ihre Fragen rund um die Hausratversicherung. Wir unterstützen Sie dabei, Ihren Bedarf zu analysieren und finden die passende Absicherung für Ihren Besitz.